Freitag, 01. Mai

Guten Morgen, liebe Sorgen!

Heute ist der 1. Mai. Der erste Tag des neuen Frühlings. Der erste Tag des Marienmonats für unsere katholischen Geschwister. Der erste Tag des Wonnemonats.

Der Tag der Arbeit.      Ein Feiertag.     Ein Tag der Ruhe.      Ein Tag der Sorglosigkeit.      Des Feierns und des Loslassens.

Und was geht mir heute beim Aufwachen als erstes durch den Kopf?

https://www.youtube.com/watch?v=fCvJvEqe7G0&list=RDfCvJvEqe7G0&index=1

Hat sich was mit Sorglosigkeit.

Feiern darf ich nicht - und die Gedanken um die Zukunft kreisen in meinem Kopf und lassen mich nicht los. Das Leben ist anders als ich es gerne hätte.

Wie lange dauert sie noch, die Kurzarbeit? Habe ich meine Arbeit noch in einem Monat, in einer Woche? Soll ich wirklich wieder ins Village zum Einkaufen gehen, im Moment? Darf ich mir sorglose Shopping-Momente überhaupt leisten? Wann muss ich mich nicht mehr hinter einer Maske verstecken?

Es ist so einfach, sich von seinen Sorgen überfallen und begraben zu lassen. Und so schwer, sich nicht von ihnen auffressen zu lassen.

Das eigene Leben nicht von ihnen bestimmen zu lassen.

Deswegen werde ich heute mal Pause machen mit dem Sorgen. Sie einfach nicht zu Wort kommen lassen. Alle Anfragen ignorieren - und den Tag feiern. Mit einer frühen Tasse Kaffee am Morgen. Einem langen Spaziergang durch den neu erwachten Frühling. Einem guten Buch für wonnemäßiges Gefühl.

Und der Hoffnung, dass heute die Lilien auf dem Feld auch anfangen, in meinem Leben zu blühen:

„Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Denn es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“ (Matthäus 6)

Stephanie Wegner