Dienstag, 7. April 2020

Im Anfang war der Zauber - wie in diesem Gedicht:
„Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.“ (Eichendorff)

Ein solches Zauberwort geht mir nicht mehr aus dem Kopf - nicht aus dem Sinn.
Es ist bunt. Erklärbare Wissenschaft und doch zauberhaftes Wunder.
Der Regenbogen.
Kreuzwertheim ist voller Regenbögen. Sie grüßen aus allen Fenstern als Zeichen der Hoffnung, importierte Mal-Idee aus Italien.
Auf den ersten Blick sind sie nichts als normale Bilder, Beschäftigung für gelangweilte Kinder,
Auf den zweiten Blick steckt unendlich viel mehr in einem solchen Bild. Und das sehen, hören und fühlen wir, wenn wir es aussprechen, das Zauberwort: Regenbogen.
Regnbogen - schmeckt nach Italien: nach Pasta, nach Sommer und Sonne.
Regenbogen - riecht nach nasser Erde, nach frischem Gras. Es klingt nach fallenden Wassertropfen, aufspritzenden Pfützen. Nach geduschtem Vogelgesang, fröhlichem Zwitschern und gewaschenem Tirili.
Regenbogen klingt nach Farbenpracht. Nach unverhofftem Staunen und leiser Sehnsucht nach einem Wunder am Ende des Bogens: dem Topf von Gold.
Regenbogen - fühlt sich an wie ein unverdientes Versprechen. Aus reiner Liebe gegeben und ewig gehalten. Wie Uralte Geschichte von Hoffnung und Freude und Vertrauen - und doch mehr als nur ein Märchen: Denn Gott sprach: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem Lebendigen.

Regenbogen - ist die Brücke von der Losung heute hin zu dir:
„Der Herr, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.“ (Zefanja 3, 15)

Stephanie Wegner